Pressemitteilung
ÖDP Mittelfranken fordert mehr Respekt vor der Tierwelt
Wels-Tötung im Brombachsee ist ein Alarmzeichen
Mittelfranken, 24. Juni 2025 – Mit großer Bestürzung reagiert die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) Mittelfranken auf die Tötung eines Europäischen Welses im Brombachsee. Das Tier hatte laut Medienberichten mehrere Schwimmer leicht verletzt und wurde daraufhin mit einem Schuss getötet. Für die ÖDP ist dieser Vorfall ein dramatisches Beispiel dafür, wie mangelndes Verständnis für tierisches Verhalten und ein fehlender Respekt gegenüber der Natur zum Leid von Wildtieren führt.
„Der Wels war kein Monster, sondern ein Tier, das in seiner natürlichen Laichzeit gestört wurde – vermutlich durch laute Musik und menschliche Aktivitäten im Uferbereich“, erklärt Nadja Müller-Herpe, Co-Bezirkvorsitzende der ÖDP Mittelfranken. „Dass ein geschütztes Wildtier erschossen wird, weil es in einem übernutzten Freizeitgewässer sein Revier verteidigt, ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.“
Zahlreiche Studien belegen, dass Fische auf Lärm – insbesondere auf anhaltende oder plötzliche Beschallung – mit starkem Stress reagieren. Der Cortisolspiegel steigt, das Fluchtverhalten nimmt zu – oder wie im aktuellen Fall: das Verteidigungsverhalten. „Wenn ein Tier unter Stress gerät und Schutzinstinkte aktiviert werden, ist nicht Aggression die Ursache, sondern wir Menschen sind es, die natürliche Grenzen überschreiten“, betont Kilian Welser, ÖDP Weißenburg-Gunzenhausen.
Die ÖDP fordert deshalb:
- Rücksichtnahme auf Fortpflanzungszeiten von Wildtieren, insbesondere bei Veranstaltungen an oder in Gewässern,
- Lärmschutzmaßnahmen bei Events in der Nähe sensibler Ökosysteme,
- ein klares Verbot von Musikfestivals in unmittelbarer Nähe von Laichzonen,
- mehr Aufklärung bei Polizei, Wasserwacht und Öffentlichkeit über tierisches Verhalten.
„Dass ein bis zu 100 Jahre alt werdendes Tier einfach erschossen wird, ist ein Skandal“, ergänzt Martin Berberich, Stellvertretender Bezirksvorsitzender Mittelfranken. „Wir brauchen endlich einen Perspektivwechsel im Umgang mit Tieren – nicht nur an Land, sondern auch im Wasser. Auch Fische empfinden Stress, Schmerz und Angst.“
Die ÖDP Mittelfranken appelliert an die bayerische Staatsregierung und lokale Veranstalter, aus diesem Vorfall zu lernen und zukünftige Konflikte durch präventiven Natur- und Tierschutz zu vermeiden. „Wir müssen uns endlich fragen: Wollen wir in Einklang mit der Natur leben oder sie weiter als Kulisse für unsere Freizeitbedürfnisse missbrauchen?“, so Müller-Herpe abschließend.
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